Einbau eines Pfarrzentrums in die Pfarrkirche St. Antonius, Mönchengladbach-Wickrath 2023

Die sehr große und nur mit hohem Energieaufwand zu unterhaltende Pfarr­kirche aus den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts, wird durch den Einbau eines Pfarrzentrums als hochgedämmte Holzrahmenkon­struktion auf eine reduzierte Sakralraumfläche verkleinert. Das nachhaltige Konzept bündelt für die Zukunft alle pfarrlichen Aktivitäten an einem prägnanten Ort.

Vorgefertigter, zweigeschossiger Holzrahmenbau, nachhaltig, zirkulär, reversibel, hochgedämmt, kein Witterungsschutz etc. notwendig, keine Erweiterung des Kirchengebäudes erforderlich.daher langlebig und geringe Instandhaltungskosten. Kontrollierte Be- und Entlüftung energetisch sinnvoll und kein Fensterlüften notwendig, Luftwärmepumpensystem für Pfarr­heimeinbau in Verbindung mit PV auf dem Dach, Sehr geringer Energieverbrauch, die Rest-Wärmeabgabe des Einbaus temperiert noch leicht den Kirchenbau, der energetisch als zweite Hülle fungiert.Pfarrsaal im Winter als Kirchenraum nutzbar, da direkt im Kirchengebäude liegend. Hohe Energie- und Wartungskosten der Kirchenheizung können entfallen oder massiv reduziert werden.Die Beheizung des ungedämmten und sehr großen Kirchengebäudes kann im Wesentlichen entfallen.

Bündelung des pfarrlichen Lebens an einem Ort, Kirche wird neben der sakralen Nutzung Treffpunkt der Gemeinde, dadurch ist die Kirche kein selten besuchter Ort mehr, weniger Vandalismus,Nutzung der Flächen im jahreszeitlichen Ablauf, Sommer, Frühling, Frühherbst Kirchennutzung, Winter je nach Temperatur Pfarrsaalnutzung, Nutzung des vorhandenen, sehr robusten aber ungedämmten Bestandsgebäudes als Wetter-Hülle, Verkleinerung des bisher sehr großen Kirchenraums, ohne ihm die sakrale Wirkung zu nehmen, im Ganzen wird diese durch den Umgang und eine räumliche Konzentration noch verstärkt.

Durch den Einbau im Raum entsteht ein Umgang/Kreuzgang, der in die liturgische Nutzung des verkleinerten Kirchenraums mit einbezogen werden kann, Wiedererkennung gewohnter Identifikationsbilder durch den Parabelbogen in einer noch zu interpretierenden Form im Holzbau. Alter Steinparabelbogen bleibt im Treppenraum erlebbar. Das neue Treppenhausfenster kann Kunstverglasung aus den OG Fenstern aufnehmen und diese bleiben so am Ort erhalten. Behindertengerechte Erreichbarkeit aller Bereiche auch untereinander durch die Rampe im Umgang. Durch die Öffnung der Fassade zum Hang und den 2.Zugang (2.RW) über die Treppe wird der Neuanfang an diesem Standort sichtbar und lädt ein.

Der verkleinerte Kirchenraum hat immer noch Platz für 180 bis zu 280 Personen. Eine Bestuhlung ist vorgesehen. Der neue Kirchenraum mit der Bestuhlung ermöglicht eine konzentrierte Anordnung mit Bezug auf die Mitte. Die Möglichkeiten der liturgischen Nutzung können in der weiteren Planung gemeinsam weiterentwickelt werden. Unter bestimmten Überlegungen kann auch über eine Faltanlage der Pfarrsaal mit dem Kirchenraum verbunden werden. Der Kirchenraum ermöglicht durch die Größe und die Mobilität ver­schie­denste Möglichkeiten in der liturgischen Nutzung.

Das Gesamtkonzept ermöglicht ein auf diesen exponierten Ort zukunftsfähiges und konzentriertes Gemeindeleben, das im Gegensatz zu einem übergroßen Kirchenraum, der nur zu Messfeiern besucht wird, diesen Ort deutlich beleben wird. Durch die räumliche Nähe von Gemeindeleben und Sakralort werden zahlreiche Synergien freigesetzt.

Projektleitung: Gregor Dewey, Birgit Dewey

Grundriss Erdgeschoss, Einbau Pfarrzentrum mit verkleinertem Kirchenraum, den Nebenräumen und der Kerzenkapelle

Grundriss Obergeschoss /Emporengeschoss, über ein neues Treppenhaus mit Aufzug wird das Obergeschoss mit Gruppenräumen erschlossen.

Arbeitsmodell von oben mit Lage des Pfarrzentrums und des Kirchenraums

Längsschnitt durch das Bestandsgebäude aus den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts mit dem Einbau in Holzelementbauweise