Neubau Kirchturmhelm St. Gangolf, Heinsberg (1.Preis) (2003)

Die ehemalige Stiftskirche und heutige Propsteikirche St. Gangolf erfuhr über die Jahrhunderte zahlreiche bauliche Veränderungen. Den mächtigen Turmschaft krönten schon mehrere Helme unterschiedlicher Form und Höhe. Der etwa 40m hohe neugotische Turmhelm wurde in den letzten Kriegstagen des 2. Weltkrieges zerstört. Das verbleibende Fragment des ehemaligen barocken Turmhelmes blieb verschont und prägte mit einer provisorischen Abdeckung bis heute das Bild der Propsteikirche.
Die Absicht, den neugotischen Turmhelm wiederaufzubauen, bestand seit vielen Jahren. Über einen beschränkten Wettbewerb entschied man sich in Abstimmung mit dem Bistum Aachen für einen neuen Entwurf.
Mit der neuen Planung des Turmhelmes werden die Proportionen des neugotischen Helmes aufgenommen, durch den vierseitigen Grundriss, die Materialverarbeitung und Detailierung ein eindeutig neuzeitliches, jedoch möglichst zeitloses Bauteil hinzugefügt.
Die neue Turmhelmkon­struktion wurde über den denkmalgeschützten barocken Dachstuhl gestülpt. Die einzelnen Elemente des Turmhelmes wurden in gewichtseinsparender Tafel-schalung am Boden vorgefertigt und mit einem Schwerlastkran gerüstfrei montiert. Dieser Bauablauf bestimmt auch die horizontale Proportionierung des Helmes. Im Zuge der Neuerrichtung mußte der vorhandene Turmschaft saniert werden, da Vertikalrisse im Mauerwerk die Steifigkeit des Turmes beeinträchtigten.
Falls in späteren Jahrzehnten Reparaturen notwendig werden, lässt sich der Turmhelm mit einem Kran an einem Tag demontieren und am Boden instandsetzen.
Die grün patinierte Kupferoberfläche und die archaische, schlanke Form der Pyramide bestimmen das neue Bild der Stadt Heinsberg und als Landmarke die weite Ebene des Selfkant.

Projektleitung: Gregor Dewey

Zimmerarbeiten: Holzbau Knoben, Heinsberg

Dachdeckerarbeiten: Krings, Baesweiler